Burg Eisenhardt in Bad Belzig

Eine wunderschöne Burg, die seinesgleichen sucht! Die Burg Eisenhardt wurde erstmalig 997 urkundlich erwähnt.
Heute beherbergt die Burg das Heimatmuseum der Stadt Belzig und bis vor kurzem auch ein Hotel und Restaurant. Die Burg Eisenhardt besitzt eine geschlossene Ringmauer und kann über einen Rundgang besichtigt werden. Dabei kann man sich auch die ehemaligen Rondelle mit Schießscharten angucken, die einst der Verteidigung dienten. Im größten der Rondelle im Nord-Osten befindet sich die ehemalige Burg-Zisterne mit 8m Tiefe. Das Heimatmuseum bietet regelmäßig Führungen an und Erlebnisprojekte für jeden Anlass. 

Darüber hinaus gibt es eine kleine Chocolateria im Innenhof. Hier kann man auf der Burg hergestellte Schokoladen erwerben oder es sich draußen im Cafe gemütlich machen. Vom Burgturm hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und den Hohen Fläming.

Weiterhin befindet sich die Stadtbibliothek in der Burg Eisenhardt.

Besucherinformationen

Anreise zur Burg Eisenhardt

Die Geschichte der Burg

Die Gegend um die Burg Eisenhardt wurde schon zur Bronze- und Eisenzeit besiedelt, sodass sich teilweise bis zu 3000 Jahre alte Siedlungsreste dort finden ließen. Die Höhenburg liegt auf einer Anhöhe des Hohen Fläming dem sogenannten „Bricciusberg“. Diesem verdankt die Kirche neben der Burg auch ihren Namen „St. Briccius Kirche“.

Die Burg an sich wurde erstmalig 997 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit befand sich der slawische Burgwall in den Händen der elbslawischen Siedler Heveller. Kaiser Otto III übertrug diesen jedoch an den Erzstift Magdeburg. Es wurde jedoch 200 Jahre lang keine Herrschaft über dieses Gebiet rund um Bad Belzig ausgeübt. Erst als der erste Markgraf Brandenburgs Albrecht der Bär 1157 Brandenburg zurückeroberte, änderte sich dies und die Burg ging in den Besitz des altsächsischen Adelsgeschlechts der Askanier, dem auch Albrecht der Bär entstammte, über.

1161 wurde die Burg der Diözese des Bistums Brandenburg unterstellt. Rund 40 Jahre später gab es dann den ersten Grafen von Belzig, der dem Adelsgeschlecht der Baderiche entstammte. Sein Nachfahre Graf Siegfried von Belzig ließ den Burgwall später zu einer romanischen Burg ausbauen. Mit seinem Tod 1251 fiel die Burg jedoch an das Herzogtum Sachsen, sodass sich die „Belziger“ seitdem unter der Lehnshoheit Sachsens befanden.

Unterhalb der Burg entwickelte sich eine Marktsiedlung, die 1261 erstmals urkundlich erwähnt wird und sich zur späteren Stadt entwickelte. Die Burg selbst war ein separater Gutsbezirk und gehörte zur Gemeinde Sandberg und wurde erst 1914 eingemeindet. Um 1305 begann der Ausbau der Burg und die Erweiterung der Wehranlage. Auch die Marktsiedlung wurde mit einer Mauer umgeben und entwickelte sich fortan weiter, sodass ihr 1358 erstmalig das Stadtrecht verliehen wurde. Mit der Weihe des neuen Kurfürsten von Sachsen dem Haus Wettin fiel die Burg diesen zu. Sie bauten 1477 die Burg zu einer hoch modernen Festung aus und das Torhaus zu einer fürstlichen Wohnung. Hierbei entstanden auch die heute noch zu sehenden Rondelle zur Verteidigung mit Schusswaffen und Artillerie und die verbindenden Mauern. Seither prägte sich der Begriff Burg „Eisenhardt“, da die Festung Stahl/Eisen zu trotzten schien und als uneinnehmbar galt. Zum Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Anlage sogar zu einer wehrhaften Schlossanlage umgebaut. Hiervon zeugt insbesondere das Torhaus, was mit seinem Zellengewölbe eine einzigartige Verbindung sächsischer Festungs- und Schlossbauweisen darstellt. 1534 übernachtete auch Dr. Martin Luther im kurfürstlichen Wohnbereich auf seiner Kirch- und Schulvisitation.

Die Burg wurde im 30-jährigen Krieg durch schwedische Truppen stark zerstört, aber ca. 1680 wieder aufgebaut. Am 30. März 1813 kam es für die Belziger zu einem einschneidenden Erlebnis als der in russischen Diensten stehende Graf von Wittgenstein von seinem Quartier auf der Burg den „Aufruf an die Bevölkerung Sachsens“. Verkündete. Dies war Aufforderung an alle Sachsen, sich vom erzwungenen Bündnis mit den Franzosen zu lösen. Am 27. August 1813 kam es zur „Landwehrschlacht“ bei Hagelberg. Nach den napoleonischen Befreiungskriegen fiel die Burg 1815 dann an Preußen, wie viele andere Ländereien und Burganlagen. Von da an wurde das Torhaus als Land- und Stadtgericht genutzt. Später zog auch das neu gegründete Landratsamt 1828 in die Burg und residierte dort bis 1894. Nach einem Besuch des preußischen Königs Wilhelm IV. 1849 wurde die Burg auf sein Geheiß hin umfangreich restauriert.

Danach hatten in DDR-Zeiten eine Berufsschule, Sonderschule und Schulküche ihre Räumlichkeiten auf der Burg und andere Räume wurden als Jugendherberge, Jugendclub und Musikschule genutzt. Nach der „Wendezeit“ wurde die Burg aufwändig restauriert und saniert.