Landkreis Potsdam Mittelmark
Daten, Zahlen & Fakten

Bundesland: Brandenburg 
Verwaltungssitz: Bad Belzig
Fläche: 2.592,04 km² – davon
42% bewaldet
50% landwirtschaftlich genutzt (davon 27 km² Obstanbau und 20 km² Spargelanbau)
7% Siedlungen, Industrie- und Gewerbegebiete sowie Verkehrsflächen  
Einwohner: 217.954
Wappen
Geologie der Region
Die geologische Geschichte Brandenburgs und damit auch Potsdam-Mittelmarks begann bereits vor über 540 Mio. Jahren mit der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Durch verschiedene sogenannte „Gebirgsbildende Zyklen“ entwickelte sich Europa. Dabei wanderte Brandenburg vor ca. 300 Mio.
Jahren aus dem Gebiet zwischen dem heutigen Borneo-Vietnam und der Halbinsel Malakka im Südchinesischen Meer nach Nordwesten bis zur heutigen Lage. Dies entspricht ca. 10.000 km Weg in 300 Mio. Jahren – also ca. 3 cm pro Jahr. Geprägt wurde das Land zunächst durch starke vulkanisch-seismologische Aktivitäten, gefolgt von wüstenhaft, trockenem Klima, bis in den späteren Jahren eine lange Bedeckung mit Meereswasser erfolgte*. Durch die spätere Eiszeit entstanden auch solch markante Erhebungen wie z.B. der Wietkiekenberg bei Ferch mit den vorgelagerten Beelitzer Sanden, der höchste Punkt im Landkreis mit 200 m Höhe – der Hagelberg westlich von Bad Belzig oder der niedrigste Punkt am Havelufer bei Havelsee, Ortsteil Pritzerbe mit 28 m ü. NN. Generell ist das Gebiet um Potsdam Mittelmark ein klassisches Gebiet für die Eiszeitforschung. Bei Phöben beispielsweise wurden viele Überreste eiszeitlicher Säugetiere gefunden. Durch die Abtauvorgänge und Gletscherverschiebungen kamen auch viele der heute vor allem im Raum Fläming bekannten Findlinge in unserer Region, um die sich oft auch sagenhafte Begebenheiten ranken. Die Eiszeit ist insofern das prägende
Element der Region: durch die übrig gebliebenen sandigen Böden finden sich hier vorwiegend Kiefernwälder und ideale Anbaubedingungen für den Spargel, viele Seen und Fließgewässer im Norden mit Durchzug der Havel und eher trockenen Regionen im Fläming. Besonders schützenswerte Landschaften sind dadurch in den Naturparks Hoher Fläming, Westhavelland und Nuthe-Nieplitz entstanden.

*Quelle: Atlas zur Geologie von Brandenburg (2010), Landesamt für Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg
(Quelle Bild: http://www.gemeinde-michendorf.de/homepage/35heimatgeschichte/land/geo_kreis.php)

Geschichte der Region
Bei der Gründung der Mark Brandenburg im 12. Jahrhundert spielte die sogenannte „Zauche“ (Zauche = slawischer Name und bedeutet so viel wie „trockenes Land“) eine wichtige Rolle. Als Zauche bezeichnete man damals das Landschaftsgebiet, welches nordwestlich durch den Flusslauf der Havel, südwestlich durch das Baruther Urstromtal und östlich durch die Nuthe-Nieplitz Niederung begrenzt wurde. Um 1100 bildeten die Zauche und das Havelland das Gebiet des slawischen Stammes der „Heveller“. Im Jahr 1127 kam der christianisierte Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich an die Macht, der enge Kontakte zum späteren Gründer der Mark Brandenburg, zum Askanier Albrecht dem Bären unterhielt. Als Pate schenkte er Albrechts erstem Sohn Otto I. zur Taufe die Zauche. Selbst kinderlos, vererbte er ferner die Macht über Brandenburg mit seinem Tode im Jahre 1150 an Albrecht den Bären, der nach verschiedenen Auseinandersetzungen am 11. Juni 1157 endgültig die Mark gründen konnte und erster Markgraf von Brandenburg wurde. Neben älteren Teilen
Landkarte PM
aus askanischen Streubesitz, umfasste diese junge Mark lediglich das Havelland, das Gebiet im Havelberg, die westlichen Teile der Prignitz und die Zauche. Bereits unter Kaiser Karl IV wurde dann aber der Landstrich MEDIA MARCHIA – Mittelmark oder Kernland der Mark – genannt. In der Geschichte der Region zwischen Havelland und Hohem Fläming stellten die späteren Jahre 1815, 1952 und 1993 gravierende Einschnitte dar. Bis zum Jahr 1815 war der Norden des Territoriums Teil von Brandenburg/Preußen, der Süden gehörte seit Jahrhunderten zu Sachsen. Da die Armee des Königreiches Sachsen 1813 auf Seiten der napoleonischen Besatzungsarmee gegen Preußen und seine Verbündeten gekämpft hatte, erhob Preußen auf dem Wiener Kongress Ansprüche auf sächsische Gebiete. Somit wurde das Amt Belzig (geographisch der Hohe Fläming und die Belziger Landschaftswiesen) 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet. Im Zuge der verwaltungstechnischen Eingliederung erfolgte die Bildung des Kreises Zauch-Belzig, welcher einen Großteil des heutigen Kreisgebietes umfasste. Dieser Kreis bestand bis zum Jahr 1952, als es dann in der DDR Strukturveränderungen gab und eine Neueinteilung der Kreisgebiete erfolgte. Die 5 Länder wurden aufgelöst und 14 Bezirke geschaffen, die sich wiederum in Kreise gliederten. So entstanden nun auf dem heutigen Kreisgebiet die 3 Kreise Belzig, Brandenburg-Land und Potsdam-Land. Die Städte Brandenburg an der Havel und Potsdam blieben nach wie vor kreisfrei. Das „Gesetz zur Neugliederung der Kreise und kreisfreien Städte“ vom 24. Dezember 1992 war dann die Geburtsstunde für den heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark.