Schloss Caputh in Caputh

Das Schloss Caputh wurde 1999 für den Publikumsverkehr geöffnet und dient heute als Schlossmuseum. Die fürstliche Einrichtung von ca. 1700, der berüchtigte Fliesensaal, zwei Kavalierzimmer, die Wohnungen der Kurfürstenpaare, das Porzellankabinett sowie der Festsaal können auf dem Rundgang besichtigt werden. Weiterhin wird die Geschichte des Schlosses anschaulich dargestellt.
Der Schlossgarten am Templiner See, in Anlehnung an einen Plan von Peter Joseph Lenné, lädt zu einem entspannten Spaziergang ein. Ebenfalls finden ganzjährig Sonderführungen, Vorträge, Konzerte und Ausstellungen statt. Das Schloss Caputh und die Nebengebäude sowie der Schlosspark stehen heute unter Denkmalschutz.

Besucherinformationen

Anreise zum Schloss Caputh

Die Geschichte des Schlosses

1594 hat die Familie von Rochow ihren Rittersitz an die Kurfürsten Katharina übergeben. Sie erbaute sich eine Sommerresidenz, die im 30-jährigen Krieg fast vollständig zerstört worden ist.

1662 schenkte der Große Kurfürst (Friedrich Wilhelm) dem kurfürstlichen Quartiermeister Philippe de la Chièze den Sitz. Dieser errichtete auf der vorhandenen Ruine ein Landhaus, welches auch noch das heutige Aussehen des Schlosses widerspiegelt. 1671 tauschte der Große Kurfürst das Jagdschloss wieder zurück gegen einen Besitz in Ostpreußen und schenkte es seiner zweiten Ehefrau Dorothea von Brandenburg.
Die Kurfürstin baute das Schloss mit zwei quadratischen Eckpavillons zu einer Dreiflügelanlage aus und ließ die doppelläufige Freitreppe am damaligen Haupteingang am Templiner See errichten. Weiterhin wurde das Schloss Caputh während ihrer Zeit um ein halbes Stockwerk erweitert.

1689 verstarb die Kurfürstin und der Sohn des Großen Kurfürsten, Friedrich III. kaufte es von seinen Halbgeschwistern ab. Er schenkte es seiner Ehefrau Sophie Charlotte von Hannover, die es wiederrum 4 Jahre später wieder zurückgab. Sie wollte sich lieber dem Schloss Lietzenburg, dem heutigen Schloss Charlottenburg, in Berlin widmen.
Das Schloss Caputh wurde der Lieblingssitz von Friedrich III und wurde zu seinem Lustschloss.
Sein Sohn und Erbe des Schlosses, der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., errichtete den Fliesensaal. Dieser besteht aus 7500 niederländischen Fayencefliesen und der Fußboden aus schwedischen Kalksteinplatten. Während der DDR-Zeit wurde der Saal durch Umbauten und feuchtem Mauerwerk stark beschädigt. Durch Restaurierung und Neubeschaffung von 220 Fliesen gelang es, den Fliesensaal später wieder weitestgehend herzustellen.

1820 kaufte der preußische Generalleutnant August von Thümen das Schloss von Friedrich dem Großen, dem Sohn des Soldatenkönigs, ab. Sein Sohn, Wilhelm von Thümen, ließ den Schlossgarten am Templiner See von Peter Joseph Lenné verschönern. Es entstanden u.a. die Gipsreliefs über den Türen des Festsaals, die Szenen aus den napoleonischen Befreiungskriegen zeigen.
1908 gelangte das Schloss Caputh über die Tochter Pauline von Thümen in den Besitz der Familie von Willich und ihr zweitgeborener Sohn war der letzte Gutsbesitzer des Schloss Capuths.

Die Bodenreform 1945/46 führte dazu, dass das Schloss ab 1947 als Berufsschule genutzt worden war. Ab 1995 wurde das Schloss Caputh von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten für ca. 9,5 Millionen DM umfangreich restauriert.