Schloss Wiesenburg in Wiesenburg

Das Schloss Wiesenburg befindet sich heute in Privatbesitz einer Investorengruppe und das Innere kann nicht mehr besichtigt werden.

Außerhalb des Schlosses können aber ebenso viele interssante Dinge wahrgenommen werden:
Die Außenfassade spiegelt das Aussehen des Schlosses Ende des 19. Jhr. wider. Im Eingangstor befindet sich die Heimatstube, welche eine ehemalige Gerichtsstube war, und von dortaus kann der 48m hohe Schlossturm bestiegen werden. Dieser bietet eine hervorragende Aussicht über den Schlosspark und das Dorf Wiesenburg. In der Heimatstube befindet sich eine kleine Ausstellung über das Schloss Wiesenburg u.a. befinden sich hier frühere Schlossansichten und Innenausstattungen wie z.B ein 1993 entdeckter Malstein aus der Orangerie oder Originalteile der Terrassenaufbauten aus Terrakotta des Berliner Bildhauers Calandrelli und die Figur „Knabe mit Delphin“, sowie die Reste der Ritterfigur des Männekentors von Alexander Collin. Außerdem befinden sich hier Ausgrabungsergebnisse aus dem Bereich des Vorschlosses, wo eine Mumie besichtigt werden kann.

Weiterhin befindet sich auf dem Schlossgelände im Innenhof ein historisches Brunnenhäuschen. Von der Schlossterrasse aus hat man einen schönen Überblick über den 127ha großen Schlosspark, der zum Spazieren und Verweilen einlädt. Ganzjährig können Parkführungen gebucht werden. Darüberhinaus bietet der Park einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen in den Hohen Fläming wie z.B. der angrenzende Kunstwanderweg und der Burgenwanderweg. Der Schlosshof und -park wird ganzjährig für Veranstaltungen, Konzerte und Vernissagen genutzt.

Nach dem Besuch der Schlossanlage laden die grundsanierten gastronimischen Einrichtungen des Teehäuschens, Schlossschänke und die Schokolateria zu einem Besuch ein.

Neben dem Schloss Wiesenburg bietet auch der historische Dorfkern viele gut erhaltene und liebevoll restaurierte mittelalterliche Bauten und ist somit ebenfalls einen Rundgang wert.

Übrigens: Im Schlossturm kann man eine Broschüre mit Fragen erhalten, die einen zu den wichtigsten Schauplätzen in Wiesenburg führt. Nach erfolgreichem Abschluss bekommt man eine kleine Überraschung.

Besucherinformationen

Anreise zum Schloss Wiesenburg

Die Geschichte des Schlosses

Das Schloss Wiesenburg gehört zu den 4 ehemaligen Burgen im Fläming (neben der Burg Ziesar, Burg Eisenhardt und Burg Rabenstein), die die Grenzen und Handelsrouten schützten.

Erstmalig erwähnt wurde die Burg bereits 1161 als sogenanntes „Burgwardium“. 1180 ging die Burg an das Herzogtum Sachsen, welche die Burg später ausbauten. Die ursprüngliche Verteidigungsanlage war wahrscheinlich lediglich aus Holz gebaut und wurde erst im 13. Jahrhundert befestigt, wovon die 2 m dicken Feldsteinmauern und der aus Feldsteinen errichtete Burgturm heute noch zeugen.

Die Ringmauer umgab wahrscheinlich einmal das gesamte Gelände und wurde zusätzlich zu den 3 Gräben angelegt. Zu dieser Zeit diente die Burg im Hohen Fläming zusammen mit der Burg Rabenstein und Eisenhardt als Abwehr gegen den Erzbischof von Magdeburg und die Markgrafen von Brandenburg. Mit der Erfindung des Schießpulvers verlor die Burg jedoch ihre Verteidigungsfunktion und wurde sogar 1547 im Schmalkaldischen Krieg von spanischen Söldnern komplett zerstört.

Ca. 1550 wurde dann auf den Grundmauern der Burg ein repräsentativer Schlossbau im Stil der Renaissance von Friedrich III Brandt von Lindau errichtet. Die Bauarbeiten dauerten ca. 20 Jahre an. Unter ihm entstand der Vorschlossbereich mit Männeken Tor als Zugang und das Torhaus. Noch heute kann man dies anhand seines Wappens, welches das Portal im Schloss ziert, nachvollziehen. Leider fiel das Schloss im 30-jährigem Krieg zahlreichen Plünderungen zum Opfer. Große Teile des Schlosses wurden dabei beschädigt und teilweise komplett durch die Soldaten zerstört. Nach dem Krieg kehrten die Schlossbesitzer zurück und setzten das Schloss wieder instand. Ab 1863 wurde das Schloss aufwendig 18 Jahre lang umgebaut und der heutige Schlossgpark sowie der englische Landschaftsgarten entstanden. Anlass hierfür war ein Blitzeinschlag in den Bergfried, der dann bei den folgenden Reparaturarbeiten aufgestockt und als Aussichtsturm umgebaut wurde.

Während des 2. Weltkrieges hat das Schloss u.a. als Lazarett gedient. Nach dem Krieg wurde die Familie enteignet und das Schloss ging ans Land Brandenburg über. Bis 1992 wurde das Schloss Wiesenburg als Schule und Internat genutzt. Seit 1996 befindet sich das Schloss in Privatbesitz einer Investorengruppe, die das Schloss komplett modernisierten und sanierten. Hierbei wurden die Räumlichkeiten zu Wohnungen, Büros und Ateliers umgestaltet.